Diese 800 Jahre alte Königsstadt in Thailand kostet nur Bruchteile anderer Ziele – doch im Juli geschieht etwas Magisches mit den Buddha-Statuen

Während der Monsunzeit im Juli verwandelt sich der Sukhothai Historical Park in ein grünes Paradies, das weit entfernt von den überfüllten Touristenrouten liegt. Die gelegentlichen Regenschauer sorgen für angenehme Abkühlung und tauchen die jahrhundertealten Tempelruinen in eine mystische Atmosphäre. Für reisende Entdecker über 50 bietet dieser UNESCO-Weltkulturerbeort die perfekte Kombination aus kultureller Tiefe, entspanntem Tempo und erschwinglichen Preisen.

Ein Königreich aus vergangenen Zeiten

Sukhothai, einst das Herz des ersten siamesischen Königreichs, erstreckt sich über 70 Quadratkilometer voller archäologischer Schätze. Die Ruinen von mehr als 190 Tempeln erzählen die Geschichte einer 800 Jahre alten Zivilisation, die das moderne Thailand prägte. Im Juli, wenn die Vegetation besonders üppig grünt, wirken die Buddha-Statuen und Chedis wie stille Wächter in einem natürlichen Amphitheater.

Die morgendlichen Nebelschwaden, die über die Lotusblätter in den Wassergräben ziehen, schaffen ein Erlebnis, das Fotografen und Geschichtsinteressierte gleichermaßen begeistert. Die weichen Lichtverhältnisse der Regenzeit sorgen für eine besondere Stimmung, die in den trockenen Monaten so nicht zu finden ist.

Entdeckungen zwischen Vergangenheit und Natur

Der zentrale Parkbereich

Das Herzstück der Anlage beherbergt den beeindruckenden Wat Mahathat mit seinem ikonischen Lotus-Chedi, der als Wahrzeichen Sukhothais gilt. Ein gemütlicher Spaziergang führt vorbei an den Überresten königlicher Paläste und zu stillen Teichen, in denen sich die Tempelsilhouetten spiegeln. Die gepflasterten Wege sind auch bei feuchtem Wetter gut begehbar, was besonders für Besucher fortgeschrittenen Alters von Vorteil ist.

Versteckte Schätze in den Außenbereichen

Wer sich etwas weiter wagt, findet im nördlichen Bereich den Wat Si Chum mit seiner monumentalen Buddha-Statue, die durch eine schmale Öffnung in der Mauer hervorblickt. Der westliche Parkbereich überrascht mit dem Wat Saphan Hin, dessen Treppen zu einem Aussichtspunkt führen, von dem aus das gesamte historische Gelände überblickt werden kann.

Kulturelle Begegnungen

Das nahegelegene Ramkhamhaeng-Nationalmuseum bietet klimatisierte Räume für regnerische Nachmittage und vermittelt wertvolle Hintergrundinformationen zur Geschichte des Königreichs. Kunsthandwerker in den umliegenden Dörfern pflegen noch heute traditionelle Töpfertechniken, die seit Jahrhunderten unverändert praktiziert werden.

Fortbewegung ohne Stress

Die entspannteste Art, den Park zu erkunden, ist per Fahrrad. Zahlreiche Verleiher bieten einfache Räder für etwa 2-3 Euro pro Tag an, perfekt für das gemächliche Tempo, das die Anlage verdient. Elektrische Fahrräder sind für 6-8 Euro täglich verfügbar und nehmen älteren Besuchern die Anstrengung bei längeren Strecken.

Für weniger mobile Reisende stehen Tuk-Tuks zur Verfügung, die für etwa 8-10 Euro eine zweistündige Tour durch die Hauptsehenswürdigkeiten anbieten. Die Fahrer sprechen oft grundlegendes Englisch und kennen die besten Fotospots.

Vom 12 Kilometer entfernten Sukhothai Airport erreicht man das historische Zentrum mit einem Sammeltaxi für etwa 3 Euro pro Person. Die Fahrt vom Busbahnhof New Sukhothai kostet mit dem Songthaew nur 1 Euro.

Komfortable Unterkünfte für jeden Geldbeutel

Kleine Gästehäuser in der Altstadt bieten saubere Zimmer mit Klimaanlage ab 15 Euro pro Nacht. Diese familiengeführten Unterkünfte punkten mit persönlicher Betreuung und lokalen Geheimtipps. Viele verfügen über überdachte Terrassen, ideal für entspannte Abende während der Regenzeit.

Boutique-Hotels in traditionellem Stil bewegen sich zwischen 25-40 Euro pro Nacht und bieten oft Pools sowie Spa-Bereiche. Die Inhaber sind meist deutschsprachig oder sprechen ausgezeichnetes Englisch, was die Kommunikation erleichtert.

Wer länger bleibt, findet in möblierten Apartments für 300-500 Euro pro Monat eine kostengünstige Alternative mit mehr Privatsphäre und Küchenzeile.

Kulinarische Entdeckungen

Die lokale Küche Sukhothais unterscheidet sich deutlich von der bekannten Bangkok-Küche. Spezialitäten wie Sukhothai-Nudeln oder süß-saure Curries kosten in einfachen Garküchen nur 2-3 Euro. Diese authentischen Lokale, oft nur durch eine Plane vor Regen geschützt, servieren die besten Gerichte der Region.

Restaurants mit westlichem Komfort bieten internationale Küche für 8-12 Euro pro Hauptgang. Viele haben sich auf die Bedürfnisse älterer Reisender eingestellt und bieten mildere Gewürze sowie vertraute Speisen an.

Frische Tropenfüchte vom Markt kosten nur wenige Cent und sind eine gesunde Erfrischung zwischen den Besichtigungen. Kokosnusswasser direkt aus der Nuss gibt es für 1 Euro und ist der perfekte natürliche Durstlöscher.

Praktische Tipps für die Regenzeit

Ein leichter Regenponcho und wasserfeste Schuhe gehören im Juli zur Grundausstattung. Die Schauer sind meist kurz aber intensiv, danach klart der Himmel schnell wieder auf. Wasserdichte Taschen schützen Kamera und Dokumente.

Insektenschutz wird in der feuchten Jahreszeit wichtiger. Lange, helle Kleidung und Repellent helfen gegen Moskitos, besonders in den Abendstunden.

Die beste Besuchszeit liegt zwischen 6 und 10 Uhr morgens, wenn die Luft noch kühl ist und die Wahrscheinlichkeit für Regen gering. Nachmittags zwischen 14 und 16 Uhr sollte man überdachte Bereiche oder das Museum aufsuchen.

Verborgene Kostbarkeiten

Etwa 50 Kilometer entfernt liegt der Si Satchanalai Historical Park, ein kleinerer aber ebenso faszinierender Ableger des Sukhothai-Reiches. Die Anfahrt kostet 5 Euro mit dem Minibus und lohnt sich für mehrtägige Aufenthalte.

Traditionelle Töpferwerkstätten in Ban Ko Noi demonstrieren jahrhundertealte Techniken. Hier können Besucher selbst Hand anlegen und als Andenken eigene Keramik brennen lassen.

Abendliche Märkte in der Neustadt bieten neben kulinarischen Genüssen auch handgewebte Textilien und Kunsthandwerk zu fairen Preisen. Das Feilschen gehört dazu und wird von den Händlern erwartet.

Der Juli erweist sich als idealer Monat für alle, die Sukhothai in seiner natürlichsten Form erleben möchten. Die Kombination aus kultureller Bedeutung, erschwinglichen Preisen und der besonderen Atmosphäre der Regenzeit macht diesen Ort zu einem unvergesslichen Reiseziel für anspruchsvolle Entdecker.

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Mystische Tempel im Nebel
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Authentische Garküchen unter Planen

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