Diese 5 Kabeljau-Zusatzstoffe verschweigen Supermärkte: Was Sie wirklich auf dem Teller haben

Die meisten Verbraucher greifen zu Kabeljaufilets mit der Überzeugung, ein natürliches und unverarbeitetes Produkt zu kaufen. Doch die Realität sieht anders aus: Hinter den appetitlich weißen Filets verbirgt sich oft eine ganze Palette von Zusatzstoffen, die nicht immer transparent deklariert werden. Was als reiner Fisch beworben wird, kann mit verschiedenen chemischen Substanzen behandelt worden sein, die das Aussehen, die Haltbarkeit und sogar den Geschmack beeinflussen.

Die unsichtbare Welt der Fischbehandlung

Kabeljaufilets durchlaufen vom Fang bis zum Verkauf mehrere Verarbeitungsschritte, bei denen verschiedene Substanzen zum Einsatz kommen können. Phosphate gehören zu den am häufigsten verwendeten Zusätzen, obwohl sie nicht immer eindeutig als solche erkennbar sind. Diese Verbindungen binden Wasser im Fischfleisch, was zu einem saftigeren Aussehen führt, aber auch das Gewicht künstlich erhöht.

Besonders tückisch: Werden Phosphate in geringen Mengen verwendet, können sie unter bestimmten Umständen als Verarbeitungshilfsstoffe deklariert werden, wodurch eine vollständige Kennzeichnung umgangen wird. Verbraucher zahlen somit für Wasser, das chemisch im Fisch gebunden wurde, ohne dies zu wissen.

Natriumtripolyphosphat – Der unsichtbare Wasserbinder

Dieses Phosphat ist besonders effektiv beim Wasserbinden und wird häufig bei tiefgekühlten Kabeljaufilets eingesetzt. Es verhindert das Austreten von Flüssigkeit beim Auftauen und sorgt für eine prallere Optik. Problematisch wird es, wenn Verbraucher beim Braten feststellen, dass das Filet stark schrumpft und ungewöhnlich viel Wasser austritt.

Konservierungsmittel im Detail

Während natürlicher Kabeljau nur wenige Tage haltbar ist, finden sich im Handel oft Filets mit erstaunlich langen Mindesthaltbarkeitsdaten. Dies gelingt durch verschiedene Konservierungsverfahren, die nicht alle auf der Verpackung deutlich sichtbar sind.

Schwefeldioxid und Sulfite werden teilweise zur Frischhaltung eingesetzt, können aber bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen. Besonders Menschen mit Asthma sollten auf entsprechende Kennzeichnungen achten, die jedoch oft in kleiner Schrift oder versteckt in der Zutatenliste stehen.

Kohlenstoffmonoxid-Behandlung

Ein besonders problematischer Zusatzstoff ist Kohlenstoffmonoxid, das in einigen Ländern zur Farbstabilisierung verwendet wird. Es sorgt dafür, dass Fischfilets auch nach längerer Lagerung frisch und appetitlich aussehen, obwohl die tatsächliche Qualität bereits gelitten hat. Diese Behandlung ist in der EU zwar reguliert, aber importierte Produkte können trotzdem betroffen sein.

Antioxidantien und ihre Nebenwirkungen

Um die Oxidation von Fetten im Kabeljau zu verhindern, werden verschiedene Antioxidantien eingesetzt. BHA und BHT sind synthetische Antioxidantien, die zwar die Haltbarkeit verlängern, aber in Studien mit gesundheitlichen Bedenken in Verbindung gebracht wurden. Natürliche Alternativen wie Ascorbinsäure (Vitamin C) oder Tocopherole (Vitamin E) sind verträglicher, aber nicht alle Hersteller setzen auf diese teureren Optionen.

  • Zitronensäure verhindert Braunfärbung und Ranzigkeit
  • Natriumascorbat stabilisiert die Farbe
  • Rosmarinextrakt als natürliche Alternative

Versteckte Salzlösungen und Marinaden

Viele Kabeljaufilets werden in Salzlösungen eingelegt, um die Textur zu verbessern und Feuchtigkeit zu binden. Diese Behandlung wird oft als Kochsalzlösung deklariert, aber die zusätzlichen Inhaltsstoffe dieser Lösungen bleiben meist unerwähnt. Polydextrose, modifizierte Stärke oder Carrageen können ebenfalls enthalten sein, ohne explizit aufgeführt zu werden.

Die Glutamat-Problematik

Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat finden sich überraschend oft in verarbeiteten Fischprodukten. Sie werden manchmal als natürliche Aromen oder Hefeextrakt getarnt, verstärken aber künstlich den Umami-Geschmack des Fisches. Verbraucher, die empfindlich auf Glutamat reagieren, sollten auch bei scheinbar naturbelassenen Filets wachsam sein.

Erkennungsstrategien für bewusste Verbraucher

Das Erkennen behandelter Kabeljaufilets erfordert geschulte Aufmerksamkeit. Filets, die ungewöhnlich prall wirken oder eine sehr einheitliche, makellose Optik haben, wurden wahrscheinlich mit Phosphaten behandelt. Ein weiteres Indiz ist die Konsistenz: Natürlicher Kabeljau hat eine leicht faserige Struktur, während behandelter Fisch oft gummiartig oder künstlich fest wirkt.

Beim Kauf sollten Verbraucher auf Begriffe wie „unbehandelt“, „ohne Zusatz von Phosphaten“ oder „naturbelassen“ achten. Diese Kennzeichnungen sind zwar nicht gesetzlich geschützt, geben aber Hinweise auf die Verarbeitung.

Die Zutatenliste richtig lesen

Zusatzstoffe müssen grundsätzlich deklariert werden, aber die Art der Kennzeichnung kann irreführend sein. E-Nummern werden oft durch ihre chemischen Namen ersetzt, was die Identifikation erschwert. E 451 beispielsweise verbirgt sich hinter „Triphosphate“ oder „Natriumtriphosphat“.

Auswirkungen auf Gesundheit und Geldbeutel

Die gesundheitlichen Auswirkungen versteckter Zusatzstoffe sind vielfältig. Phosphate können die Aufnahme von Kalzium hemmen und bei Nierenproblemen bedenklich werden. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten besonders vorsichtig sein, da einige Zusatzstoffe den Natriumgehalt erheblich erhöhen können.

Ökonomisch betrachtet zahlen Verbraucher für gebundenes Wasser oft den gleichen Preis wie für reines Fischfleisch. Bei einem Wasseranteil von bis zu 15 Prozent durch Phosphatbehandlung wird der tatsächliche Kilopreis des Fisches deutlich höher als gedacht.

Die Transparenz bei Kabeljaufilets lässt noch viel zu wünschen übrig. Verbraucher haben das Recht, genau zu wissen, was sie kaufen und konsumieren. Ein kritischer Blick auf Verpackungen, das Hinterfragen von Werbeaussagen und die bewusste Auswahl von Produkten mit klarer Deklaration sind die besten Werkzeuge für einen informierten Einkauf. Nur durch aufmerksame Verbraucher entsteht der nötige Druck auf Hersteller, ihre Zusatzstoffpolitik zu überdenken und transparenter zu gestalten.

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